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HeimatGrün is the official magazine for Essen – European Green Capital. For the first issue in 2017, I gave an interview and introduced “Sound of Essen”. As location for the photo-shoot the editor and the photographer suggested the Borbercker Mühlenbach. This stream has been renaturalized in recent years and the sewage is now discharged separately in a sewer. It is an inflow of the Emscher and before it merges into the Berne in Essen-Bergeborbeck (which then flows into the Emscher a little later), it flows from Essen-Bredeney through a large part of Essen. In addition to christal clear water and various subsoils from sand to stones, the stream offers an incredible variety of plants and birds along its shores (including the rare water rail).
My first stop was where the Kesselbach flows into the Mühlenbach.
[German version]
HeimatGrün ist das Magazin zur Grünen Hauptstadt. Für die erste Ausgabe in 2017 habe ich ein Interview gegeben und stelle dort “Sound of Essen” vor. Zum Fototermin schlugen mir die Redakteurin und der Fotograf den Borbercker Mühlenbach vor. Dieser Bach wurde in den vergangenen Jahren renaturalisiert und die Abwässer werden jetzt gesondert in einem Abwasserkanal abgeleitet. Er ist ein Zufluss der Emscher und bevor er in Essen-Bergeborbeck in die Berne mündet (die dann wenig später wiederum in die Emscher mündet) fließt er von Essen-Bredeney aus durch einen großen Teil von Essen um dahin zu kommen. Neben glasklarem Wasser und verschiedenen Untergründen von Sand bis Steinen bietet der Bach eine unglaubliche Artenvielfalt an Pflanzen und Vögeln an seinen Ufern (unter anderem auch die seltene Wasserralle).
Meinen ersten Stop machte ich dort, wo der Kesselbach in den Mühlenbach fließt.
Obwohl ich mir eigentlich vorgenommen habe nur unbearbeitete Aufnahmen auf diesem Blog zu präsentieren um ein möglichst realistisches Bild der akustischen Umgebung zu zeichnen, habe ich mich dieses Mal entschieden eine Collage zu posten. Auf die Idee dazu bin ich gekommen, als ich den idealen Spot gesucht habe für eine möglichst interessant klingende Hydrophon Aufnahme. Wenn ich das Hydrophon an eine andere Stelle nur wenige Zentimeter den Bachlauf hinunter platziert habe, waren schon gänzlich andere Geräusche zu vernehmen. Besonders um den kleinen Wasserfall, der beide Flüsse zusammenführt herum gab es eine Vielfalt an Klängen. Daher habe ich diese Aufnahmen ineinander geschnitten, nach Abschnitten geordnet, so dass man mit dem Wasser zusammen den Bach herunter reisen kann und hören, wie der Strom über verschiedene Untergründe hinweg fließt. Ich saß am Ufer und war wirklich beeindruckt von dem vielschichtigen Klang, der auf drei Ebenen zu funktionieren schien. Vielleicht war es nur eingebildet, aber ich hatte das Gefühl die Kiesel im Bachbett zu hören, den Bach selbst wie er an den Steinen vorbei strömt und die Luftblasen, die durch Verwirbelungen ins Wasser tauchen.
Nachdem ich mein Hydrophon getrocknet und verstaut hatte, lief ich am Bachlauf entlang zum vereinbarten Treffpunkt für das Interview. Wir wollten uns auf der Brücke treffen Fulerumer Str. / Wickenburg Str.. Unter der Brücke erlebte ich eine für Essen typische Klangkulisse. Der Verkehr über mir auf der Brücke konkurrierte mit den Vögeln um mich rum um den dominanten Part in diesem Stück. Begleitet von dem distanziertem Rauschen des Mühlenbaches. Dieser Einklang von Natur und Stadt ist für mich in Essen ein großer Teil des Alltags und daher will ich gerne auch diese Aufnahme mit euch teilen.
Von der Brücke ging es dann noch ein Stück weiter, bis zur Stadtgrenze nach Mülheim, die an vielen Stellen in Essen durch den Mühlenbach definiert wird. Mit Blick aufs RheinRuhrZentrum und den Essener U-Bahn Yard fühlte ich mich fast wie im Zoo, da ich auf diese Großbauten aus einem kleinen Stück wilder Natur schaute. Das Plätschern, das mich über das gesamte Interview begleitet hat, habe ich dann auch noch eingefangen. Dabei habe ich die gleiche Stelle des Bachs von zwei verschiedenen Positionen aus rekordet. Einmal stand ich unter der Fußgängerüberführung und einmal dahinter im Wasser. Obwohl Luftlinie nur etwa 5 Meter zwischen den beiden Orten liegt, klingt es gänzlich anders. In der Ecke unter der Brücke dumpf und hallig und draußen fröhlich gurgelnd.
Wer zu Fuß die Strecke am Mühlenbach entlang spazieren will, dem empfehle ich vom Gruga Park aus die neue Fahrrad – Trasse bis Mühlheim zu gehen. Ab etwa Höhe Uniklinikum führt diese parallel zum Borbecker Mühlenbach.
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